Existenzängste & Depressionen: 5 Wege aus der Krise
Existenzängste und Depressionen sind Begriffe, die für viele Menschen eng miteinander verknüpft sind. Diese blockierenden Ängste und Sorgen können ein zerstörerisches Ausmaß annehmen und sind oftmals einer der Bausteine, die eine riesige Spirale von negativen Ereignissen mit sich bringt.
In diesem Artikel möchte ich meine eigenen Erfahrungen teilen und dir fünf Wege aufzeigen, wie auch du aus dieser Krise finden kannst. Bedenke jedoch, dass meine Lösungen nicht für jeden Menschen funktionieren, dass sie mit aktivem Handeln verknüpft sind und dass der gesamte Prozess der Veränderung Zeit benötigt.
„Die Fähigkeit, glücklich zu leben, kommt aus einer Kraft, die der Seele innewohnt.“ – Marc Aurel
Kapitel 1: Die Wurzeln von Existenzängsten
Eigenheim, teure Wohnungseinrichtung, ein schickes Auto, Markenkleidung und Co. gehören zum Ziel vieler Menschen – und auch ich war ein Opfer dieser Denkweise und habe quasi 90% meines Lebens damit verbracht, solch materiellen Zielen nachzujagen.
Doch was ist, wenn man feststellt, dass dieser ganze Kram einen nicht glücklich macht? Was, wenn man einem anhaltenden Druck ausgesetzt ist, nachts schweißgebadet wach wird, morgens mit einem miesen Gefühl aufwacht und quasi rund um die Uhr in Sorge ist, wie man alle Rechnungen bezahlen soll und ob es irgendwann auch mal besser wird?
Diese anhaltenden Sorgen können zu ernsthaften psychischen Störungen führen. Existenzängste sind nicht nur einfache Besorgnis, sondern können sich zu einer generalisierten Angststörung entwickeln. Die Angst vor Arbeitslosigkeit, Auftragsverlust oder Kündigung wird zu einer ständigen Bedrohung, die das Leben nachhaltig belastet.

Kapitel 2: Finanzielles Wissen als Schlüssel
Meiner Überzeugung nach ist Unwissenheit eine der Hauptgründe für solche Existenzängste und die damit einhergehenden Depressionen. Das Problem vieler Menschen ist, dass sie nicht wissen, wie man richtig mit Geld umgeht – und Geld bringt, wenn man richtig damit umgeht, nun einmal ein gewisses Maß an Freiheit.
Es gibt oftmals keinerlei finanzielle Ordnung und Planung. Die wenigsten Menschen führen z.B. eine Haushaltskasse, um einen Überblick über ihre Einnahmen und Ausgaben zu haben – dabei wäre damit schon ein Großteil getan, um dem Druck entgegenzuwirken, der Existenzängste und Depressionen auslöst.
Nicht heute und vielleicht auch nicht morgen, aber ich kann dir garantieren, dass deine Waschmaschine, dein Auto, dein Computer, dein Handy oder was auch immer, früher oder später kaputtgehen wird – bist du darauf eingestellt und abgesichert oder wird es dich wie ein Schlag treffen, obwohl es bereits jetzt klar ist?
Auch andere Rechnungen, wie z.B. die Nebenkostenabrechnung o.Ä., werden kommen. Früher war ich immer „erschrocken“ darüber, wenn ich etwas nachzahlen musste, und es kam irgendwie immer extrem ungelegen – dabei war doch eigentlich klar, dass solche Rechnungen irgendwann hereinflattern.
Wenn du dich auch darin wiedererkennst, dann lege ich dir ans Herz, dich aktiv zu bemühen, dein finanzielles Wissen zu erweitern. Ja, das ist mit Anstrengungen und einer gewissen Disziplin verbunden – bei Social Media herumzuscrollen ist ganz sicher entspannter und lenkt von den Problemen ab, aber klar ist auch, dass sich dadurch nichts in deinem Leben ändern wird.
Finanzielle Sicherheit ist ein grundlegender Aspekt, um Existenzängste zu lindern. Durch die Erweiterung deines Wissens kannst du Bewältigungsstrategien entwickeln, um mit der Angst umzugehen. So reduzierst du die Bedrohung, die von finanziellen Unsicherheiten ausgeht.
“Wer immer tut, was er schon kann – bleibt immer das, was er schon ist.” – Henry Ford

Kapitel 3: Die Last des materiellen Besitzes
Je mehr man sich mit dem Thema Finanzen auseinandersetzt und nach passenden Lösungen sucht, desto mehr kommt man „der Wahrheit“ näher. Ich bin mittlerweile ein sehr systemkritischer Mensch, der mehr nach Unabhängigkeit und Freiheit strebt, als mich diesem massiven Konsumwahn hinzugeben.
Jeder einzelne Gegenstand, den man besitzt, kostet nicht nur etwas in der Anschaffung, sondern bringt auch laufende Kosten, für z.B. die Lagerung, mit sich oder muss bei einem Defekt ggf. ersetzt werden.
Ich befasse mich seit Jahren aktiv mit dem Thema „Marketing“ und habe enorm viele Tricks der Unternehmen kennengelernt, die unser unterbewusstes Handeln, z.B. durch Slogans und perfekt strukturierte Werbekampagnen, manipulieren – wir sehen etwas und wollen es haben, ohne uns wahrhaftig Gedanken darüber zu machen, ob wir es denn WIRKLICH benötigen.
Wenn dich das Thema näher interessiert, kannst du dir später meinen Artikel „Gedanken kontrollieren – kein Guide für schwache Nerven“ durchlesen, indem ich etwas detailierter darauf eingehe.
Die Philosophie der Armen ist, dass sie zuerst ihr Geld für irgendwelchen Kram ausgeben und (wenn überhaupt) das übergebliebene Geld investieren. Die Philosophie der Reichen ist, dass sie zuerst ihr Geld investieren und das, was überbleibt, für ihren Konsum ausgeben. Dabei ist gar nicht entscheidend, wie hoch die Summe des Investments ist – was wirklich wichtig ist, ist die Philosophie!
Wenn du das nächste Mal etwas kaufen willst, mach dir bewusste Gedanken dazu und frage dich, ob dich dieser Gegenstand im Leben ernsthaft weiterbringt. Du kannst es auch wie ich auf die Spitze treiben und dich fragen, ob dieser Gegenstand für dein Überleben notwendig ist – wenn nein, dann verzichte darauf.
Ein guter Tipp, der mir anfangs sehr geholfen hat, ist, dass ich immer mindestens 1–2 Tage warte, bevor ich Geld für etwas Materielles ausgebe. In der Zeit mache ich mir entweder aktive Gedanken über den Mehrwert davon und kaufe ihn mir nach ein paar Tagen oder aber ich habe den Gegenstand schon nach wenigen Minuten komplett vergessen.
Diese bewusste Reduzierung des Konsums kann helfen, die finanzielle Belastung zu verringern. Es ist kein leichtes Unterfangen, da wir oft von gesellschaftlichen Erwartungen und Marketingstrategien beeinflusst werden. Doch ein Leben ohne übermäßigen materiellen Ballast kann die Existenzängste deutlich reduzieren.
„Vergiss nicht – man benötigt nur wenig, um ein glückliches Leben zu führen.“ – Marc Aurel.
Kapitel 4: Überwindung der Perspektivlosigkeit
Bevor ich mich dazu entschieden habe, ortsunabhängig und online mein Geld zu verdienen, war ich rund 11 Jahre lang als Handwerker tätig. Ich dachte, dass ich gar keine andere Wahl mehr habe, als diesen Job bis ins hohe Alter auszuüben, denn die Rechnungen müssen ja schließlich bezahlt werden.
Glücklicherweise haben mich unter anderem meine Existenzängste so depressiv gemacht, dass mir irgendwann klar wurde, dass ich etwas in meinem Leben ändern muss. Ich musste sehr viele Opfer bringen, habe mich von Menschen getrennt, die mir nicht guttaten, und mich von materiellen Dingen getrennt, die mich zu extrem ans System gebunden haben.
In der Schule lernen wir, wie wir Angestellte werden, aber nicht, wie wir uns selbst verwirklichen und unsere persönlichen Ziele und Träume erreichen können. Nur wer aktiv und eigenständig nach einem anderen Leben sucht, bereit ist, Risiken einzugehen und aktiv zu handeln, wird auch ein anderes Leben führen können.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, sich weiterzubilden, und nahezu alles nötige Wissen gibt es frei verfügbar im Internet. Doch diesen Fakt erkennt man leider nur, wenn man sich aktiv bemüht, nach alternativen Möglichkeiten zu suchen – einfach ist dieser Weg allerdings nicht.
Die Perspektivlosigkeit kann ein Gefühl von Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit hervorrufen. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass Veränderung möglich ist. Auch wenn der Weg schwierig ist und der Prozess Zeit benötigt, führt er zu einem Leben, das mehr Sinn und Erfüllung bietet.

Kapitel 5: Fünf Wege aus der Krise
Weg 1: Finanzielle Bildung und Planung
Der erste Schritt aus der Krise ist die Erweiterung deines finanziellen Wissens. Unwissenheit führt zu Angst, und Angst kann zu Depressionen führen. Setze dich aktiv mit deinen Finanzen auseinander. Erstelle einen Haushaltsplan, um einen klaren Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben zu erhalten. So kannst du finanzielle Engpässe frühzeitig erkennen und ihnen entgegenwirken.
Durch die Planung deiner Finanzen kannst du körperliche Symptome wie Schlafstörungen und Schwindel reduzieren, die oft mit finanziellen Sorgen einhergehen. Die Kontrolle über deine finanzielle Situation zu übernehmen, stärkt deine Resilienz und hilft, die Angst vor der Zukunft zu lindern.
Weg 2: Minimalismus und bewusster Konsum
Reduziere deinen materiellen Besitz auf das Wesentliche. Jeder Gegenstand, den du besitzt, kann eine Last sein, sowohl finanziell als auch emotional. Frage dich bei jedem Kauf, ob du dieses Objekt wirklich brauchst oder ob es nur eine kurzfristige Befriedigung darstellt. Durch bewussten Konsum gewinnst du nicht nur finanzielle Freiheit, sondern auch inneren Frieden.
Ein Leben ohne übermäßigen Konsum kann helfen, psychische Störungen wie Depressionen zu vermeiden. Indem du dich auf das konzentrierst, was wirklich wichtig ist, kannst du die Symptome von Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit reduzieren.
Weg 3: Persönliche Entwicklung und Weiterbildung
Nutze die Vielzahl an Ressourcen, die dir zur Verfügung stehen, um dich weiterzubilden. Das Internet bietet unzählige Möglichkeiten, neues Wissen zu erlangen. Ob es um finanzielle Bildung, neue berufliche Fähigkeiten oder persönliche Entwicklung geht – sei bereit, Zeit und Energie in dich selbst zu investieren. Bildung ist ein Schlüssel, um aus der Perspektivlosigkeit auszubrechen.
Durch Weiterbildung kannst du neue Wege finden, um dein Leben zu gestalten. Es hilft dir, die Angst vor dem Unbekannten zu überwinden und gibt dir die Werkzeuge an die Hand, um deine Existenzängste zu bewältigen.
Weg 4: Loslassen von Negativem
Trenne dich von Menschen und Gewohnheiten, die dir nicht guttun. Negative Einflüsse können deine Existenzängste und Depressionen verstärken. Umgebe dich stattdessen mit Menschen, die dich unterstützen und inspirieren. Kultiviere positive Gewohnheiten, die deine Resilienz stärken und dir helfen, mit Stress umzugehen.
Die Unterstützung von Freund*innen und Familie kann entscheidend sein. Offen über deine Ängste zu sprechen, kann helfen, die Last zu mindern. Es ist kein Zeichen von Schwäche, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn die Belastung zu groß wird.
Weg 5: Mut zur Veränderung
Veränderung erfordert Mut. Es bedeutet, Risiken einzugehen und sich dem Unbekannten zu stellen. Doch nur durch aktives Handeln kannst du dein Leben in eine neue Richtung lenken. Erinnere dich daran, dass auch kleine Schritte zum Ziel führen können. Jeder Tag bietet dir die Chance, einen neuen Weg einzuschlagen und deine Existenzängste zu überwinden.
Durch das Überwinden der Angstreaktionen und das Entwickeln von Bewältigungsstrategien kannst du die Kontrolle über dein Leben zurückgewinnen. Es ist wichtig, sich nicht von der Angst lähmen zu lassen, sondern sie als Antrieb für positive Veränderungen zu nutzen.
„Du hast Macht über deinen Geist – nicht über äußere Ereignisse. Erkenne dies, und du wirst Stärke finden.“ – Marc Aurel
Kapitel 6: Philosophische Ansätze zur Überwindung existenzieller Ängste
Die Lehren des Stoizismus und des Buddhismus bieten wertvolle Perspektiven im Umgang mit Existenzängsten und Depressionen. Sie betonen die Bedeutung der inneren Einstellung und der Akzeptanz dessen, was außerhalb unserer Kontrolle liegt.
Stoizismus und innere Gelassenheit
Der Stoizismus lehrt uns, uns auf das zu konzentrieren, was wir kontrollieren können, und das Unkontrollierbare loszulassen. Indem wir unsere Reaktionen auf äußere Umstände bewusst steuern, können wir inneren Frieden finden. Diese Philosophie kann helfen, die Angst vor der Zukunft zu reduzieren und uns von belastenden Gedanken zu befreien.
Buddhistische Lehren und Achtsamkeit
Der Buddhismus betont die Praxis der Achtsamkeit und des Loslassens von Anhaftungen. Durch Meditation und bewusstes Erleben des Augenblicks können wir unsere Angstgefühle und Antriebslosigkeit überwinden. Die Akzeptanz des gegenwärtigen Moments hilft, Depressionen zu lindern und ein erfüllteres Leben zu führen.

Schlusswort
Existenzängste und Depressionen können überwältigend sein und das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Doch es gibt Wege, diese Herausforderungen zu meistern. Durch finanzielle Bildung, bewussten Konsum, persönliche Entwicklung, Loslassen von Negativem und den Mut zur Veränderung kannst du Schritt für Schritt aus der Krise finden.
Erinnere dich daran, dass du nicht allein bist. Viele Betroffene durchleben ähnliche Situationen, und es ist keine Schande, Hilfe zu suchen. Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt, und du hast die Kraft, dein Leben in eine positive Richtung zu lenken.
Das Streben nach innerer Freiheit und Sinn kann dir helfen, die Grundlagen deiner eigenen Existenz neu zu definieren. Die Reise mag nicht einfach sein, aber sie führt zu einem Leben, das erfüllt und bedeutungsvoll ist.